Häufige Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten - Histamin, Fructose, Lactose, Gluten & Kasein

 

Nach dem Genuss bestimmter Lebensmittel hast du Durchfall, Blähungen oder andere Verdauungsbeschwerden? Vielleicht leidest du auch an Kopfschmerzen oder fühlst dich schlapp und außergewöhnlich müde? Bevor du jedoch die verdächtigten Lebensmittel dauerhaft weglässt, solltest du eine Diagnose vom Arzt oder Heilpraktiker einholen. Im Folgenden sind häufige Auslöser von Unverträglichkeiten und deren Reaktionen näher beschrieben.

 

Histamin Unverträglichkeiten

Menschen, die empfindlich auf Histamin-reiche Nahrungsmittel reagieren, zeigen ähnliche Symptome, wie bei einer Allergie. Das liegt an der Tatsache, dass bei manchen allergischen Reaktionen körpereigenes Histamin ausgeschüttet wird. Viel Histamin enthalten zum Beispiel reifer Käse, Rotwein und Sauerkraut, aber auch Hülsenfrüchte, Kiwis und Zitrusfrüchte. Die allergieähnlichen Symptome umfassen unter anderem Kopfschmerzen, juckenden Hautausschlag und eine verstopfte oder laufende Nase.
Zum Nachweis eignet sich die Bestimmung von Histamin im Stuhl oder Urin und die Ermittlung des histaminabbauenden Enzyms "DAO", welches der Körper selbst produzieren kann.

 

Fructose Unverträglichkeiten

Eine Aufnahmestörung, auch Malabsorption genannt, von Fructose äußert sich in verschiedenen Verdauungsbeschwerden. Fructose wird normalerweise im Dünndarm aufgenommen. Geschieht dies nicht komplett, gelangt Fructose auf ihrem weiteren Verdauungsweg in den Dickdarm und wird von den dort ansässigen Darmbakterien verarbeitet, was zu Blähungen und Durchfall führt. Fructose ist in vielen Obstsorten und manchen Gemüsen enthalten. Doch auch in vielen anderen Lebensmitteln, v.a. in Fertigprodukten & Getränken ist Fructose häufig sogar in hohen Konzentartionen als Zuckerersatz zugesetzt. Kleine Mengen werden meist vertragen, sodass nicht komplett auf das entsprechende Lebensmittel verzichtet werden muss. Die Kombination des Obstes mit Glukose, Eiweiß oder Fett kann die Verträglichkeit von Fructose verbessern.
Die Diagnose kann unkompliziert mit einem Wasserstoff-Atemtest gestellt werden.

 

Lactose Unverträglichkeiten

Lactose ist ein in der Milch enthaltenes Kohlenhydrat, auch Milchzucker genannt. Die Lactoseintoleranz beruht auf einem Mangel des Verdauungsenzyms Lactase. Sie kann zu ähnlichen Symptomen wie Fructose-Unverträglichkeiten führen, da auch die Lactose in den Dickdarm gelangt. Lactose ist in Milchprodukten enthalten. Der Wasserstoff-Atemtest ist auch hier das diagnostische Mittel der Wahl.
Manche Betroffene vertragen trotz Lactoseintoleranz Joghurt, Buttermilch oder Kefir in kleinen Mengen. Viele helfen sich, indem sie das Enzym Lactase in Form von Tabletten oder Kapseln zusammen mit Milchprodukten zu sich nehmen.

 

Gluten Unverträglichkeiten

Die Gluten-Unverträglichkeit wird auch Zöliakie oder Sprue genannt. Dies ist eine ernst zu nehmende Autoimmunerkrankung! Das Getreideeiweiß Gluten ist in vielen heimischen Getreidearten (z. B. Weizen, Roggen, Dinkel) enthalten. Es führt bei Betroffenen zu einer Entzündungsreaktion mit langsamer Zerstörung der Schleimhaut des Dünndarms. Dadurch wird die Funktion des Dünndarms eingeschränkt. Es droht eine Mangelernährung.
Die Beschwerden sind neben Verdauungsstörungen Abgeschlagenheit und manchmal sogar Depressionen. Die Diagnostik umfasst die Bestimmung gewisser Antikörper und eine Magenspiegelung mit Probenentnahme aus dem angrenzenden Zwölffingerdarm.
Eine glutenfreie Ernährung ist unabdingbar. Getreide, die kein Gluten enthalten sind z. B. Reis, Mais und Hirse.

 

Kasein Unverträglichkeiten

Kasein kann, wie Lactose, zu einer Unverträglichkeit von Milch führen. Der Begriff Kasein umfasst verschiedene Eiweißbestandteile der Milch. Es genügen hier bereits kleine Mengen, um die gleichen Verdauungsbeschwerden, wie bei Lactoseintoleranz auszulösen. Daneben können juckende Hautausschläge auftreten oder eine chronische Müdigkeit. Zur Diagnostik eignet sich die Bestimmung von "IGG-Antikörpern" gegen Kasein im Blut.

Außer in Milch findet man Kasein auch in manchen Wurstsorten, in Schokolade oder Backwaren, da es als Bindemittel eingesetzt werden kann. Da Butter und Sahne einen sehr geringen Kaseinanteil haben, sind diese Milchprodukte in üblichen Mengen meist verträglich. Leider sind alle tierischen Milchprodukte tabu. Pflanzliche Milchsorten, wie z.B. Reismilch, Sojamilch, Mandelmilch, Hafermilch oder Kokosmilch enthalten kein Kasein und können ohne Bedenken verzehrt werden.

 

Wo bekommst du Hilfe & Beratung bei Unverträglichkeiten?

Hast du den Verdacht, bestimmte Nahrungsmittel schlecht zu vertragen? Lass zunächst eine Diagnose stellen. Auch Auslassversuche von Nahrungsmitteln sollten professionell begleitet werden, da eine Mangel- oder Fehlernährung auch bei Unverträglichkeiten unbedingt vermieden werden sollte.

 

Wurde eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit festgestellt? Dann lass dich umfassend von einem Profi durch eine Ernährungsberatung beraten!

Auch bei uns erhältst du auf Wunsch kostenlose Hilfestellungen und Beratung.